Wilhelm Heckrott

Hirtenjunge, 1921 

Ein Hirtenjunge schaut uns aufmerksam direkt in die Augen. In der rechten Hand hält er eine Peitsche. Er hütet die drei Kühe, die hinter ihm zu sehen sind. Noch weiter hinten steht eine kleine Hütte. Vielleicht wohnt der Hirtenjunge dort. 

Das Bild hat Wilhelm Heckrott gemalt. Er studierte vor dem Ersten Weltkrieg in Dresden. Nach dem Krieg schloss er sich einer Künstlergruppe an, der Dresdner Sezession – Gruppe 1919. Diese Gruppe hatte ähnliche Ideen wie die Brücke-Künstler. Wilhelm Heckrott studierte aber auch weiter an der Kunstakademie. Er besuchte die Klasse für Tiermalerei. Am liebsten malte er das Landleben. 

Wilhelm Heckrott hat in dem Bild sehr starke Farben benutzt. Diese Art zu malen nennt man expressionistisch. Er testete aber auch einen neuen Malstil. Zum Beispiel ist der Junge sehr flächig gemalt. Er sieht aus, als wäre er eine ausgeschnittene Figur. Die Figur wurde dann wie vor die Landschaft gestellt. Diese Bildgestaltung fast ohne Details heißt Neue Sachlichkeit. Wilhelm Heckrott hat später nur noch in diesem Stil gemalt. 

In den 1920er-Jahren hat die Städtische Kunstsammlung Dresden mehrere Bilder von Wilhelm Heckrott gekauft. Aber auch seine Bilder wurden von den Nationalsozialisten 1937 beschlagnahmt und teilweise zerstört. Die Städtische Galerie versucht heute, Bilder von Wilhelm Heckrott wieder in die Sammlung aufzunehmen. Das Bild Der Hirtenjunge ist eines der Werke, die schon gekauft werden konnten.