Bernhard Kretzschmar
Winter in Dresden, 1947
Bernhard Kretzschmar hat sein Winterbild streng in senkrechte und waagerechte Linien geteilt. Senkrecht stehen die Bäume, die Laternen und der Turm der Dreikönigskirche. Waagerecht liegen die Elbe und ihre beiden Ufer. Bernhard Kretzschmar arbeitet gern mit diesen Linien in seinen Bildern.
Die senkrechte Linie ist für ihn die Verbindung zum Mittelpunkt der Erde, sie gibt Halt. Die waagerechte Linie ist für ihn ein Symbol für Unendlichkeit.
Das Bild entstand nur 2 Jahre nach der Bombardierung der Stadt Dresden. So schön der frisch gefallene Schnee aussieht, unter ihm liegen die Trümmer der Stadt. In der Bombennacht wurde auch Bernhard Kretzschmars Werkstatt zerstört und hunderte seiner Bilder sind verbrannt.
Aber Bernhard Kretzschmar malte weiter. Sein Winterbild erinnert an das von Gotthardt Kuehl vom Anfang der Ausstellung. Er malte es 50 Jahre nachdem Gotthard Kuehl sein Winterbild mit Augustusbrücke gemalt hat. Damit setzte Bernhard Kretzschmar eine Dresdner Mal-Tradition fort.