Hermann Glöckner
Ausschnitt eines konstruierten Schornsteins rot-weiß, 1971
Können Sie hier Schornsteine sehen? Drei Farben wechseln sich ab, schwarz-weiß-braun, schwarz-weiß-braun.
Die Schornsteine werden zu Farbflächen. Sie ragen von unten nach oben und stehen schwarz-braun vor einem hellem Himmel.
Hermann Glöckner spielt in seinen Werken mit Farben und Formen. Er vereinfacht die Dinge so weit wie möglich. Besonders gut geht das mit Dächern, Wegweisern, Schornsteinen, Dampfern und Strommasten. Auch Landschaften und Gebäude hat er auf diese Art gemalt. Muster entstehen durch Licht und Schatten.
Hermann Glöckner interessierte sich ein Leben lang für Muster. Schon mit 14 Jahren begann er zu arbeiten. Er zeichnete Muster für Stoffe und Tapeten. Der Beruf hieß deswegen auch Musterzeichner. Alles was er als Musterzeichner über Linien und Flächen gelernt hat, zeigte er später in seinen Bildern.
Hermann Glöckner hatte es mit seiner Art zu malen schwer. In der DDR war er der erste Künstler, der seine Bilder mit Lineal und Zeichendreieck erschaffen hat. Aber seine Künstlerkollegen verehrten ihn sehr. Er war schon ziemlich alt, als seine Kunst auch vom Staat anerkannt wurde. Dieses Bild hat er mit 82 Jahren gemalt. Mit 98 Jahren ist er in Berlin gestorben.