Ralf Kerbach

Emigrant III, 1986 

Das Bild zeigt einen Auswanderer, einen Emigranten. Er geht gebückt und barfuß durch die Nacht. In der linken unteren Bildecke leuchtet rot eine Stadt. Der Emigrant geht von ihr weg und man weiß nicht, wohin er geht. 

Ralf Kerbach ist heute Professor an der Dresdner Kunsthochschule. 1982 verließ er die DDR und ging nach West-Berlin. Das Bild malte er 4 Jahre danach. 
Ralf Kerbach wollte den Kontakt zu seiner Heimatstadt Dresden halten, doch er durfte nicht mehr in die DDR einreisen. Deswegen hat er seine Freunde und Familie in Tschechien getroffen. Nah an der Grenze zu Deutschland versuchte er, Dresden wenigstens von Weitem zu sehen: 

„Ich stand manchmal in klaren Frostnächten auf dem Erzgebirgskamm und sah den Fernsehturm bei Dresden in die Nacht blinken, wissend, da komme ich nie wieder hin.“ 

Die Erfahrung, die Heimat zu verlassen, hat er in seinem Bild verarbeitet. Die Erinnerung daran trägt er wie einen schweren Sack mit sich. So gibt es von Ralf Kerbach auch mehrere Bilder zu dem Thema. 

Unser Rundgang durch die Städtische Galerie endet hier. Wir hoffen, es hat Ihnen gefallen. In den oberen Stockwerken gibt es die Ausstellung zur Geschichte der Stadt Dresden. Dort finden Sie noch weitere Kunstwerke der Städtischen Galerie.